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CDU 2.0 – Mit neuer Führung in die Zukunft der Stadt

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Rund 70 Jahre SPD-Dauerregierung haben unschöne Spuren in Wetter hinterlassen. Seit Jahrzehnten fehlende Konzepte haben eine Entwicklung der Stadt verhindert. Jetzt steht man vor einem beispiellosen Gesamtbild mit grauen Dorfzentren, sterbendem Handel und einem Parteiklüngel, wie es ihn nicht einmal in der Klüngel-Hauptstadt Köln gibt. Eine Opposition, die all das hätte verhindern können, gab es nie. Die kleineren Parteien haben sich entweder in albernen Streitereien selbst zerlegt oder sich in ihrer Meinung demütig der SPD angeschlossen. Die CDU als große Volkspartei mochte auch nie auf den Tisch hauen und die „rote Einheitspartei“ in die Schranken weisen. Das soll sich jetzt ändern.

Es rumorte schon eine Weile in der wetterschen CDU. Menschen traten aus, legten Ämter nieder und neue Gesichter kamen ins Spiel. Einen Namen hörte man in diesem Zusammenhang immer wieder: Cosimo Palomba. Der 50-jährige Verwaltungsfachmann und ausgewiesene Experte für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung ist seit geraumer Zeit Chef des CDU-Stadtverbandes und seit vergangener Woche auch Fraktionschef. Er gilt als Strippenzieher der Auferstehung der CDU in Wetter.

Wir haben mit dem neuen Chef und seiner Vorstandskollegin Christiane Müller auf dem Seefest über die Zukunft gesprochen.

 

Herr Palomba, Experte für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung klingt ein wenig wie ein Messias, der jetzt die Stadt rettet. Ist das so?

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Quatsch. Die CDU ist eine demokratische Partei. Da wird es keinen „König von Wetter“ geben, der alles regelt. Wir wollen als Team ein nachhaltiges Konzept für unsere Stadt entwickeln, damit es wieder einen Plan für die Zukunft gibt. Meine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet ist dabei nur ein Teil des Ganzen.

Frau Müller, was genau ist der Plan?

Wir möchten den Menschen in Wetter nach langer Zeit wieder eine politische Alternative anbieten. Auf lokaler Ebene hat die zugegebener Maßen gefehlt. Das müssen wir unumwunden zugeben. Deshalb werden wir in Zukunft viel öfter in Erscheinung treten, also erreichbare Ansprechpartner für die Menschen sein. Um das zu erreichen, wollen wir uns regelmäßig mit den Menschen in de Stadtteilen treffen und über ein Stadtbüro sowie über das Internet ständig erreichbar sein.

Und wie können wir uns das Konzept für die Stadt vorstellen, Herr Palomba?

Es sind bekanntlich schon vor Jahrzehnten alle Weichenstellungen für die Zukunft verschlafen worden. Schon nach dem Abzug der britischen Rheinarmee hätte eine Konzept für die Innenstadtentwicklung erstellt werden müssen. Stattdessen wurde ein langweiliges Gewerbegebiet gebaut, in dem es bis heute kein Internet gibt. SPD-Politik, wie wir sie aus NRW kennen: Für Zechen und Stahlwerke braucht man eben kein modernes Konzept – nur Platz.
Für die Zukunft werden wir zunächst die fehlenden Einrichtungen im Bereich der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings aufbauen. Das sind elementare Pflichtaufgaben jeder Verwaltung, die überlebenswichtig für jede Gemeinde sind. Hier müssen so schnell wie möglich die besten Mitarbeiter mit der Entwicklung eines Gesamtkonzeptes beginnen. Dieser Masterplan wird sich mit den Fragen auseinandersetzen, wie man den Standort attraktiver gestalten und vermarkten kann. Außerdem wird die Frage zu untersuchen sein, wie der Handel nachhaltig gestärkt werden kann. Dazu sollen durchaus ganz neue Wege in Betracht gezogen werden.

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Wann geht’s los und wann sind die „blühenden Landschaften“ fertig, Frau Müller?

Die Situation in den Stadtteilzentren lässt eigentlich keine Wartezeit zu. Dennoch müssen wir uns an viele Spielregeln halten. Wir wollen ja nicht vom roten Klüngel zu einer schwarzen Vetternwirtschaft wechseln. Wir werden nun ein Konzept entwickeln und dieses der Öffentlichkeit vorstellen. Die politischen Gremien der Stadt müssen dann über dessen Umsetzung entscheiden. Wir gehen davon aus, dass sich auch die anderen Parteien konstruktiv beteiligen werden. Das jetzt sofort etwas passieren muss, dürfte ja inzwischen jedem bekannt sein. Mitmachen ist also für jeden Politiker Pflicht.
Fertig sein, wenn man überhaupt davon sprechen kann, wird das Projekt „Wetter 2026“ wohl erst in vielen Jahren. Es ist einfach zu viel schief gegangen in den letzten 30 Jahren. Das lässt sich nicht innerhalb von zwei Jahren reparieren. Realistisch dürfte wohl ein Zeitraum von zehn Jahren sein. Das ist aber immer noch besser als irgendwann feststellen zu müssen, dass man gar nichts mehr retten kann.
Wir sind aber davon überzeugt, dass wir insbesondere im Bereich Handel und Standortmarketing schon kurzfristig Ergebnisse erzielen können. So könnte man die Flucht der verbliebenen Akteure zumindest stoppen.

In den letzten Tagen gab es einige personelle Veränderungen bei der CDU, Herr Palomba…

Ja, wir haben ein wenig „Stühle gerückt“, wie man so schön sagt. Ich habe das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters abgegeben. Das wird in Zukunft von Peter Pierskalla bekleidet, sofern der Rat diesem Vorschlag in der kommenden Woche zustimmt. Der bisherige Fraktionschef Gerhard Strümper gibt sein Ratsmandat und den Fraktionsvorsitz aus persönlichen Gründen ab. Seinen Platz im Rat übernimmt Bärbel Becker.

Und da war da noch ein ehemaliger CDU’ler, der nach seinem Parteiaustritt immer noch im Rat sitzt. Ist das nicht höchst unrechtmäßig?

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Es ist tatsächlich so, dass die Wähler eine Partei wählen und nicht einen Max Mustermann. Wenn der dann aus der gewählten Partei ausscheidet, muss er auch den Platz räumen, den er ausschließlich für die Partei besetzt hat. Das hat offenbar nicht funktioniert. Wir werden auch dieses Thema kurzfristig angehen.

 

Bild: Gute Stimmung auf dem Seefest. Das Team der CDU lud zum Kaffee. Mit dabei Cosimo Palomba (links) Christiane Müller (rechts) und ihre Kollegen.

 

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