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Jetzt wird’s spannend: Kommunalwahlen am Sonntag
Am Sonntag wird wieder gewählt und diesmal könnte es in Wetter spannender werden als je zuvor. Neben dem Stadtrat und dem Bürgermeister werden auch Kreistag, Landrat und die Verbandsversammlung des RVR gewählt.
Bei den Bürgermeisterwahlen stehen neben dem Amtsinhaber Frank Hasenberg erstmals einige chancenreiche Gegenkandidaten zur Wahl. Wetters CDU – seit vielen Jahren dafür bekannt, Werbung für die SPD zu machen – hat erstmals eine Kandidatin aufgestellt, die zumindest einmal sehr sympathisch herüberkommt. Jessica Rausch kommt aus Herdecke und arbeitet dort bei der Stadtverwaltung. Bei einer Podiumsdiskussion der Regionalzeitung „Westfalenpost“ konnte sie jedoch nicht so recht punkten, als sie auf eine Publikumsfrage antwortete, sie sei (sinngemäß) weder Expertin für Wirtschaftsthemen noch für Stadtmarketing. Leider sind das zwei Kernthemen der kommenden Amtszeit.
Amtsinhaber Hasenberg hat das während dieser Veranstaltung jedoch noch übertroffen und auf die Kritik einer Zuhörerin an der allgegenwertigen Konzeptlosigkeit erklärt, er habe keine Visionen und lebe (sinngemäß) im Sinne Hartkorts – also in der Vergangenheit (Anm. d.Red.). Für viele Menschen in der Stadt ist diese Visionslosigkeit inzwischen überall sichtbar.
Neu im Politikgeschäft ist Hans-Günter Draht. Der ehemalige Buchhändler, der rund 40 Jahre in der Stadt selbstständig war, tritt als parteiloser Kandidat an. Er will eine – für Wetter – ganz neue Art der Bürgerbeteiligung etablieren: Im engen Kontakt mit der Bürgerschaft will er Konzepte für die Weiterentwicklung der Stadt schaffen. Gleichzeitig will er die Menschen motivieren sich zu engagieren und sie dabei unterstützen. Bitter notwendig, denn in der Vergangenheit wurde jedes Engagement, das nicht von der Partei ausging, behindert.
Den beiden übrigen Kandidaten, Georg Constantin (Die Linke) und Karen Buchholz (Freie Wähler) werden nur geringe Chancen eingeräumt.
Auch im Dorfparlament (Stadtrat) dürfte es in Zukunft deutlich bunter und auch kontroverser zugehen. Die Zeiten, in denen SPD und CDU Ratsentscheidungen im Hinterzimmer unter sich ausgemacht haben, dürften endgültig vorbei sein. Es wird erwartet, dass die SPD deutlich an Wählergunst verliert. Dafür werden CDU und vor allem die AfD mehr Sitze erhalten.
Die Einschätzung eines Medienvertreters, Bürgermeister Hasenberg sei der Favorit und auch sonst bleibe vieles beim Alten, dürfte eher Wunschdenken sein. In Wetter stehen die Zeichen auf Veränderung und Erneuerung. Wohin die Reise geht, werden morgen die Wähler entscheiden, denn alle Macht liegt bei der Bürgerschaft, so steht es in unserer Verfassung („Alle Macht geht vom Volke aus“, Art. 20.2 GG).
Bild: Das schmucke Rathaus könnte bald einen neuen Boss bekommen (Archivbild)
