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Gesucht: Unternehmen, die Schülern Orientierung bieten wollen

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„Schüler in der achten Klasse haben oft noch ungenaue oder auch wenig realistische Vorstellungen von Berufen und nur geringe Kenntnisse über die Arbeitswelt. Daher sind die Berufsfelderkundungen so wichtig. Sie helfen jungen Menschen, erste Einblicke zu gewinnen und den Alltag in Betrieben kennen zu lernen.“ Jürgen Köder, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr, begrüßt die Landesinitiative, die vorsieht, Schülern der achten Klassen flächendeckend in Unternehmen zu schicken. Die EN-Agentur unterstützt die Aktion im Ennepe-Ruhr-Kreis, organisiert wird sie von der Agentur Mark.

Aktuell haben in unserer Region bereits 110 Firmen ihre Bereitschaft signalisiert, ihre Türen für die Beschäftigen von morgen zu öffnen. „Diese Zwischenbilanz ist gut, um das hochgesteckte Ziel zu erreichen, ist aber noch ein deutliches Plus notwendig“, so Köder. Wie groß dies sein sollte, zeigt folgende Rechnung: In den achten Klassen der in diesem Jahr beteiligten Schulen gilt es im Ennepe-Ruhr-Kreis rund 900 Schüler zu versorgen. Jeder Schüler soll an drei Tagen drei verschiedene Berufsfelder kennen lernen können. „Das macht unter dem Strich 2.700 Plätze, die vorhanden sein sollten“, überschlägt Köder.

Da der Bedarf in den nächsten Jahren durch ein Plus bei den teilnehmenden Schulen deutlich steigen wird, werben die EN-Agentur und die Agentur Mark momentan gemeinsam mit Kreisverwaltung und Bürgermeistern um Unternehmen, die Schülern die Chance bieten wollen, sich beruflich erstmals zu orientieren.

Für Köder führt jeder angebotene Platz zu einer klassischen „Win-win-Situation“. Die Schüler können und sollen Aufgabenbereiche, Tätigkeiten und Arbeitsplätze erkunden, persönliche Voraussetzungen und Anforderungen der Berufe klären und lernen Zugangs- und Ausbildungswege kennen. Die Firmen nehmen zu einem sehr frühen Zeitpunkt erstmals Kontakt mit den Jugendlichen auf und erhalten Anhaltspunkte, wer für ein längeres Praktikum, das für die Schüler in Klasse 9 oder 10 auf dem Programm steht, oder eine Ausbildung infrage kommt.

„Gleichzeitig können sie sicher sein, dass die Jugendlichen besser wissen, was sie an welchem Arbeitsplatz erwartet. Diese klare Vorstellung kann helfen, Enttäuschungen auf beiden Seiten vorzubeugen“, ist Köder sich sicher.

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Wie viele Schüler einen Betrieb besuchen können, entscheidet jedes Unternehmen selbst. Dies gilt auch für die Frage, wie die rund sechs Stunden gestaltet werden. Am Schreibtisch oder an der Werkbank, mit Außenterminen oder den Besuch einer Baustelle. „Wichtig ist“, erläutert Ulrich Schmelter von Thyssen Krupp Bilstein, „Betriebe, die Schülern helfen möchten, Berufsfelder zu erkunden, sollten ihnen soviel Praxis und Einblicke bieten, wie möglich. Dazu gehören bei uns beispielsweise überschaubare typische Tätigkeiten sowie Gespräche mit Ausbildern, Auszubildenden und Mitarbeitern“. Schmelter sieht in den „Schnupperpraktika“ sehr gute Chancen, Nachwuchs zu gewinnen. Diese können und sollten vor allem auch kleine Betriebe nutzen.

Interessen und Eignung der Jugendlichen für einzelne Berufsfelder werden durch eine schulische Vorbereitung geklärt. Das heißt: Schüler suchen sich erst dann ein Unternehmen aus, wenn eine Potenzialanalyse durchgeführt wurde. Und: Es sind zwar die Schüler, die sich die Plätze suchen, der Lehrer bucht sie aber. So wird sichergestellt, dass sich die Schüler die Plätze nach ihren persönlichen Interessenslagen und Neigungen suchen.

Unternehmen, die sich an den Berufsfelderkundungstagen beteiligen möchten, können ihr Angebot auf der Internetseite www.berufsfelderkundung-ha-en.de einstellen. Ansprechpartner für die Unternehmen des Ennepe-Ruhr-Kreises ist Katja Kamlage von der EN Agentur, Tel.: 02324/5648 23 Email: kamlage@en-agentur.de.

Die eintägigen Schnupperpraktika sind seit Frühjahr 2014 Teil der Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf NRW“. Damit will das Land Nordrhein-Westfalen flächendeckend eine einheitliche und verbindliche Berufsorientierung an allen Schulformen gewährleisten. In diesem Jahr wurde mit den teilnehmenden Schulen vereinbart, die Berufsfelderkundungstage im Ennepe-Ruhr-Kreis zwischen dem 4. und 8. Mai sowie dem 15. und 19. Juni anzubieten.

 

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Symbolfoto / Archiv

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