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Wetters Zukunft: Kein Plan und kein Konzept?

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In Wetter ist der Wurm drin – da sind sich inzwischen nicht mehr nur Kritiker der ewig regierenden Sozialisten sicher. Kaum ein Projekt, dass reibungslos abgewickelt würde, eine renovierte Innenstadt, die stellenweise schon wieder gammelt aber keine Verbesserung der Situation gebracht hat. Die Liste der Vorwürfe an die Verantwortlichen ist lang.

Der schärfste Vorwurf an Politik und Verwaltung ist aber, dass man kein Konzept habe. Was will man gegen die allgegenwärtigen Leerstände tun? Wie will man Investoren für die Stadt gewinnen? Gibt es überhaupt ein Gesamtkonzept? Warum gibt es kein Stadtmarketing, dass wie in allen anderen Städten üblich, all diese Dinge koordiniert? Warum hat die Wirtschaftsförderung auf die drängendsten Fragen der Unternehmer keine Antworten? So lauten die eher harmlosen – aber wichtigen Fragen der Bürger und Unternehmer.

Nach dem uns diese Fragen aber auch die Ankündigung vieler Akteure zugetragen wurde, sich schon bald gar nicht mehr für unsere Stadt zu engagieren, haben wir uns vorgenommen, einfach mal die Verantwortlichen zu fragen, ob die Stadt jetzt so ist, wie sie sich ihr Wetter vorstellen – oder ob sie vielleicht doch einen Plan haben.

 

Die SPD

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Da die SPD seit gefühlt 100 Jahren quasi die Dauer-Regierung in Wetter stellt, kann sie kaum behaupten, irgendjemand anderes sei Schuld an der Misere. Deshalb dürfen sie auch als erstes verraten, ob alles so bleibt wie bisher – oder eben nicht. Auf unsere Anfrage haben uns Stadtverband und Fraktion diese Stellungnahme geschickt:

Im zuständigen Fachausschuss wurde im Sommer letzten Jahres nach eingehender Diskussion der gegenwärtigen Situation des Stadtortmarketings nicht nur bezogen auf den Einzelhandel in Alt-Wetter der einstimmige Beschluss gefasst, ein externes Fachbüro mit der Erstellung einer umfassenden Analyse sowie eines entsprechenden Maßnahmenkatalogs zu beauftragen. Diese fachliche Expertise wird erwartungsgemäß in der nächsten Sitzung des SWBA vorgestellt werden und den Parteien als fundierte Grundlage für eine Weiterentwicklung der Standortvermarktung in Wetter dienen.
Daher möchten wir die Diskussion erst dann und auf fundierter Grundlage führen.

 

Die FDP

Als nächstes haben wir die FDP um Stellungnahme gebeten. Bekanntlich galt sie in der Vergangenheit als besonders kompetent in Wirtschaftsfragen. Die Stellungnahme des Vorsitzenden André Menninger: (Achtung, kein technischer Fehler)

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Im zuständigen Fachausschuss wurde im Sommer letzten Jahres nach eingehender Diskussion der gegenwärtigen Situation des Stadtortmarketings nicht nur bezogen auf den Einzelhandel in Alt-Wetter der einstimmige Beschluss gefasst, ein externes Fachbüro mit der Erstellung einer umfassenden Analyse sowie eines entsprechenden Maßnahmenkatalogs zu beauftragen. Diese fachliche Expertise wird erwartungsgemäß in der nächsten Sitzung des SWBA vorgestellt werden und den Parteien als fundierte Grundlage für eine Weiterentwicklung der Standortvermarktung in Wetter dienen.
Daher möchten wir die Diskussion erst dann und auf fundierter Grundlage führen.

 

Die Grünen

Dann haben wir uns auch bei den Grünen mit der Bitte um eine Stellungnahme gemeldet. Die wurde von Karen Haltaufderheide, Fraktionssprecherin im Rat beantwortet: (Achtung, auch kein technischer Fehler)

Im zuständigen Fachausschuss wurde im Sommer letzten Jahres nach eingehender Diskussion der gegenwärtigen Situation des Stadtortmarketings nicht nur bezogen auf den Einzelhandel in Alt-Wetter der einstimmige Beschluss gefasst, ein externes Fachbüro mit der Erstellung einer umfassenden Analyse sowie eines entsprechenden Maßnahmenkatalogs zu beauftragen. Diese fachliche Expertise wird erwartungsgemäß in der nächsten Sitzung des SWBA vorgestellt werden und den Parteien als fundierte Grundlage für eine Weiterentwicklung der Standortvermarktung in Wetter dienen.
Daher möchten wir die Diskussion erst dann und auf fundierter Grundlage führen.

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Die CSR

Eher neu im Rat der Stadt ist eine Fraktion mit dem Namen Christlich Soziale Reformer. Sie wird durch ihren Vorsitzenden Christopher David Krüger vertreten. Er war einst CDU-Man, ging dann zur AfD und verließ die Partei wieder, als sie sich zunehmend an de politisch rechten Rand bewegte. Seine Stellungnahme:

Die positive Entwicklung einer Stadt muss gemeinsam getragen werden. Darunter verstehen wir als CSR: Bürger, Verwaltung und Politik. Besonders das Stadtmarketing ist ein wichtiges Instrument, um die Attraktivität eines Standortes zu repräsentieren.
Allerdings gehört es ebenfalls dazu, dass Innovationen nicht ausgeblendet werden dürfen und der Teil, der funktionierenden Struktur nicht gestört wird. Hingegen muss man die Segmente bearbeiten, in denen es halt nicht funktioniert. Hier sehen wir nicht nur Gewerbegebiete oder Wohngebiete, sondern auch die Umgebung, die Anreize bei umzugswilligen Bürgern erzeugen kann. Allerdings muss auch Infrastruktur für die vorhandenen Gewerbetreibenden geschaffen und erhalten werden. Diesen Gedanken hatten wohl auch die Mehrheitsfraktionen in der Vergangenheit. Dennoch sehen wir bei diesem Punkt eine eher schwache Umsetzung. Da hätten wir uns mehr Diskussionen zwischen den Gewerbetreibenden und der Politik gewünscht. So ist aus unserer Sicht der Umbau der Kaiserstraße eher weniger erfolgreich geworden, wie wir es schon in der Vergangenheit befürchtet hatten. Perspektivisch muss hier nachgebessert werden.
Insgesamt hoffen wir, dass die Verwaltung im nächsten SBWA Ergebnisse vorweisen wird, auf denen man erste Schritte eines aktiven Stadtmarketings erkennen kann.

 

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Die Bürger für Wetter

Die freie Wählergemeinschaft „Bürger für Wetter“ hat als Bürgerbewegung ihre ganz eigene Vision von dem Wetter der Zukunft. Erläutert von Inge und Axel Holland (Fraktions- bzw. Parteivorsitzende):

Wir wünschen uns eine lebendige Stadt mit Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie. Gleichzeitig möchten wir die bereits ortsansässigen Industrieunternehmen stärken und sie bei ihrer Weiterentwicklung unterstützen. Dazu gehört auch die Entwicklung neuer Flächen für Gewerbebetriebe. Wir erkennen die Notwendigkeit, ein modernes Stadtmarketing aufzubauen. Private Initiativen, die dieses Know-How in die Stadt einbringen wollen, unterstützen wird ausdrücklich. So finden wir es befremdlich, dass jetzt ein externes Beratungsunternehmen eine Liste der zu erledigenden Dinge erstellt, nachdem ein in Wetter ansässiges Unternehmen die Notwendigkeit modernen Marketing angemahnt hat. Befremdlich, da die Initiatoren dieser Modernisierung nicht an diesen Gesprächen beteiligt wurden und nicht einmal an einer Ausschreibung für den Beratungsauftrag beteiligt wurden.
Wir wünschen uns von den übrigen politischen Kräften, dass diese in Wetter alltägliche Praxis, alles immer persönlich zu nehmen schnellstmöglich aufhört. Es geht nicht um Personen, nicht um Parteien und nicht um Befindlichkeiten. Wenn wir diese Stadt noch einmal vor dem vollständigen Leerstand bewahren wollen, müssen wir gemeinsam daran arbeiten. Unabhängig davon, ob uns die Nase des Menschen am Tisch gegenüber gefällt oder nicht.

 

Die CDU

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Die CDU haben wir ebenfalls um Darstellung ihrer Vorstellung zur Entwicklung unserer Stadt gefragt. Die Partei hat mit Cosimo Palomba einen ausgewiesenen Experten im Bereich Verwaltung, Stadtentwicklung und Marketing als Stadtverbands-Chef gewinnen können. Der hat erwartungsgemäß auch einen Plan:

Elementarer Bestandteil unserer politischen Arbeit ist ein ganzheitliches Entwicklungskonzept für unsere Stadt. Dies hier im Detail vorzustellen, würden den Rahmen sprengen. Die wichtigsten Ansätze sind: Die Neuaufstellung der Bereiche Stadtmarketing und Stadtentwicklung. Ziel ist es, die Ortsteile und deren Einzelhandel zu stärken sowie den Industrie- und Dienstleistungsunternehmen eine Zukunftsperspektive zu geben. Dazu wollen wir eine starke Wirtschaftsförderung und ein modernes Stadtmarketing aufbauen. Ihre Aufgabe wird es sein, die Marke „Wetter“ zu entwickeln. Dort investiertes Geld kommt erfahrungsgemäß in vielfacher Größenordnung zurück in die Stadt. Die Aufgabe der Wirtschaftsförderung wird es sein, ansässige Unternehmen gezielt zu unterstützen, Standortmarketing zu betreiben und Netzwerke zu knüpfen.
Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in der Stadt sind wir der Meinung, dass wir jetzt mit den nötigen Veränderungen beginnen sollen.

 

Der Verein

Neben den politischen Organisationen sind auch die Verwaltung und der Verein „Stadtmarketing“ mit der weiteren Entwicklung der Stadt verbunden. Den Verein, der sich mit seinem neuen Chef, Markus Drüke personell modernisiert hat, haben wir mit großem Interesse gefragt, was deren Zukunftsplan ist.

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Dazu verweist Rainer Zimmermann, Geschäftsführer und zugleich Leiter der städtischen Wirtschaftförderung auf die Satzung des Vereins (von 1995). Demnach sei Aufgabe und Konzept: „Präsentation des Standortes Wetter und die gezielte Imagepflege sowie die Verbesserung der Attraktivität der Stadt Wetter (Ruhr)  …..  durch ideelle, sachliche und/oder finanzielle Unterstützung geeigneter Veranstaltungen im kulturellen, sportlichen, wirtschaftlichen, sozialen und/oder ökologischen Bereich.“ Angesprochen auf die tatsächliche Tätigkeit im Bereich Stadtmarketing heißt es:

„Einen durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Wetter (Ruhr) angestoßenen Entwicklungsprozess auf der Basis einer bereits eingeleiteten Untersuchung  begleitet der Verein aktiv und ergebnisoffen.“

 

 

Die Verwaltung

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Die Verwaltung hat sich über einen Sprecher zu unserer Anfrage geäußert. Dort heißt es zum Thema städtischen Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing:

„Mit der Wirtschaftsförderung unterstützt die Verwaltung die Belange und Interessen der Einzelhändler in Wetter und steht jederzeit als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Mit besonderen Aktionen wie den verkaufsoffenen Sonntagen wird der Einzelhandel zusätzlich gestärkt. Die Wirtschaftsförderung bringt unterschiedliche Akteure zusammen, um den Standort zu stärken und den Einzelhandel zu fördern.

Themenfelder solcher gelungenen Kooperationen sind die Weiterentwicklung des vorliegenden Einzelhandelskonzeptes, die Zusammenarbeit mit dem Citymanagement im Bereich der Stadtentwicklung sowie ein Stadtmarketing-Entwicklungs-Konzept.

Zu dem Vorschlag eines privaten Investors, eine Onlineplattform zur Stärkung des Einzelhandels zu entwickeln, heißt es:

„Privatwirtschaftliche Initiativen, die dem Einzelhandel in Wetter zu Gute kommen, sind grundsätzlich begrüßenswert.“

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Die Frage, wie man zu der Idee steht, eine Stadtmarketing-Company zu starten, heißt es:

„Der Verein Stadtmarketing ist seit Jahren ein wichtiger Akteur und Partner der Stadt in diesem Bereich.“

 

Antworten, die Fragen aufwerfen

Die Tatsache, dass uns genau die drei Parteien, die derzeit im Rat der Stadt gern mal eine Mehrheit bilden, keine Antwort geben konnten oder wollten, dafür aber sogar in ihrer Öffentlichkeitsarbeit mit gemeinsamer Stimme sprechen, wirft Fragen auf. Haben die etwa ihren Wählerauftrag vergessen? Haben die keine eigene Meinung? Ist denen die Öffentlichkeitsarbeit – also die Kommunikation mit ihren Wählern – so egal, dass sie beim Abschreiben sogar die Tippfehler der anderen Parteien übernehmen?

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Auch die Stellungnahme der Verwaltung wirft Fragen auf. Wie kann man da ernsthaft von „gelungenen Kooperationen“ sprechen? Und was für ein Einzelhandelskonzept könnte da gemeint sein? Erstrecht darf man sich fragen, warum die Verwaltung „privatwirtschaftliche Initiativen begrüßt“ – sie in der Praxis aber immer wieder verhindert.

Das alles ist uns einen Kommentar wert. Den lesen Sie in Kürze hier – auf dieser „Welle“.

 

Bild: Unschönes Bild in der Innenstadt: Leere Ladenlokale und ungepflegte Immobilien.

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